Heitere Tod

Das Konzept ist in Bearbeitung ....

Es folgt hier ein erster Einblick zu unseren Ideen:

Heitere Tod

 

Warum das Thema Tod

In den vergangenen 10 Jahren durften wir, Andrea und Hannes, als Verantwortliche für private Veranstaltungen in der Heitere Fahne zwar nicht unzählige, dafür aber einige umso eindrücklichere Erfahrungen mit Abdankungsfeiern machen. In diesem sehr besonderen Moment des Abschiednehmens, kam es oftmals zu berührenden Begegnungen mit Menschen, resp. eine besondere verbindende Energie lag in der Luft, welche uns jeweils berührt, ja nachhaltig geprägt und gewissermassen fasziniert hat. Mit helfen zu dürfen einen Rahmen zu schaffen, wo sich Menschen nach ihren Wünschen (sowohl von denen, die gehen, wie aber auch, jenen, die noch bleiben) von einem geliebten Menschen würdevoll verabschieden können, erscheint uns sehr wertvoll und ist auch eine Bereicherung für das eigene weitere Leben. Dies hat uns als Personen eines Hauses mit hoher Emotionalität immer sehr beeindruckt.  

In dem Sinne möchten wir dem Tod und den damit verbundenen Verabschiedungen in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken, da der Tod ja oftmals auch unerwartet kommt, uns alle trifft und er somit etwas vom Natürlichsten ist, was uns durch unser aller Leben begleitet. Denn ein bewusster und achtsamer Umgang mit dem Tod macht unser Leben reicher, lässt uns reifen und führt uns ganz automatisch zu der wichtigen Auseinandersetzung, wie wir unser Dasein als erfülltes Leben gestalten möchten. 

 

 

 

Heitere Sarg

 

Warum es den Heitere Sarg brauchen könnte:

Ein Sarg ist das letzte Bett, die letzte Ruhestätte, eine Transformationskiste vom Diesseits ins Jenseits. Es versteht sich als würdevolle und erfüllende Tätigkeit, die letzte Ruhestätte eines Menschen herstellen zu dürfen, bevor es auf eine Reise geht, von der wir alle nicht wissen, wohin sie führt.  

Viele Menschen wissen gar nicht, dass wir alle einen Sarg brauchen – egal ob er danach ins Feuer oder den Boden kommt, es braucht einen.  So etwas herstellen zu dürfen, das schlussendlich uns alle miteinander verbindet, etwas mit unseren Händen und mit verschiedenen Menschen zusammen erschaffen zu dürfen, was mit Abschiednehmen und Loslassen verbunden ist, etwas herstellen zu dürfen, dass uns die letzte Ehre erweist, das alles ist sehr ergreifend und löst vielseitige Emotionen aus, die in das Produkt miteinfliessen. Die Energie, die es dafür braucht, kommt also nicht allein aus einer Fräse. Die Auseinandersetzung mit einem Sarg bringt vieles in Bewegung, weil wir uns dadurch mit dem Tod beschäftigen - sei es durch die schöne handwerkliche Holzarbeit am Sarg selbst, die kreative Gestaltung dessen zu einem kunstvollen Einzelstück, oder aber auch danach beim Herumtragen des Sarges oder der Suche nach einem Lagerplatz – notabene: beim Suchen und Finden der überlangen Holzpaletten für den nachhaltigen Ökosarg, der dem totalen Gedanken der Nachhaltigkeit entspricht.  

Mittels dieser «Transformationskisten» hat die Auseinandersetzung mit dem Tod etwas Praktisches, etwas sehr Handfestes. Der Sarg dient damit auch als Einfallstor in das Thema einzutauchen und Berührungen herzustellen und ermöglicht es uns über den Tod zu sprechen ohne die grossen Berührungsängste, die uns sonst so oft in diesem Zusammenhang begleiten. Menschen, die mithelfen den Sarg zu produzieren und vor allem auch Menschen, die das Atelier besuchen und mithelfen, die Särge zu gestalten, können so vielleicht sogar zum ersten Mal so richtig mit dem Thema in Berührung kommen, ihren Wünsche dazu nachfühlen und ihre eigenen Vorstellungen dazu entwickeln und im besten Fall der Fälle äussern und in ihr Leben einbinden.

 

 

 

Der Heitere Sarg als die letzte Ruhestätte im Diesseits und Transformationskiste zum Übergang ins Jenseits. Er besteht neben der schlichten handgezimmerten Holzkiste auch aus dem Kunstmachen am Sarg – der Grabkunst. Jeder Mensch – egal ob Künstler*innen, Freaks oder Stars - soll die Chance bekommen, sich kreativ und künstlerisch mit dem Tod auseinanderzusetzen. So bietet der Heitere Sarg in Form eines Ateliers die Möglichkeit, in einem kreativen Prozess die Aussen- und Innendekoration eines Sargs mit zu gestalten. Das Kunstmachen am Sarg soll nicht nur Sensibilisierung schaffen, sondern auch Diskussionen auf persönlicher wie gesellschaftlicher Ebene anregen. Der Tod, ein Thema, das immer noch oft gemieden und tabuisiert wird, bekommt hier eine überraschende Wendung: Er wird zu einer Leinwand, auf der wir uns behutsam unseren tiefsten Gedanken, Ängsten und auch Träumen zuwenden können. Der Heitere Sarg ist mehr als nur eine letzte Ruhestätte - er ist ein Ort der Anregung, der Gespräche und der künstlerischen Rebellion. 

 

Der Heitere Sarg steht somit für eine inklusive, künstlerische, persönliche und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Tod. Er wird so zum vermittelnden Medium für Kunst, Diskussion, Begleitung, Partizipation, Rituale und Abschied. 

Möge der Tod uns das Leben bereichern. 

 

 

 

Atelier – «Wo der Regenbogen aufhört» das Heitere Sargatelier

 

Idee Atelier

Das Angebot eines Ateliers beinhaltet die Idee, einen Raum für eine beherzte, kreative, sinnliche Auseinandersetzung mit dem Thema «Tod» zu schaffen. Die ursprüngliche Idee eines Sargateliers, in welchem ausschliesslich die kreative Ausgestaltung der Särge vorgesehen war, hat sich in der Zwischenzeit zur Idee eines umfassenderen Ateliers weiterentwickelt, welches nebst der Sarggestaltung auch weitere Anknüpfungspunkte an das Thema vorsieht. Heisst: Das Sargatelier entwickelt sich zum Atelier «Leben & Sterben» (Arbeitstitel) und soll mittels der Särge (Gestaltung wie auch Produktion) eine vertiefte begleitete Auseinandersetzung mit einer Fragestellung rund um das Thema «Tod» ermöglichen. . Dies in Form von moderierten Gesprächen/Gruppenkreisen, die sich jeweils einem Themenschwerpunkt, wie juristische Fragen zum Thema Tod, der Job eines Bestatters, Grabreden/Nachruf, Testamentfragen, usw. annehmen. Das Thema der Spiritualität hätte da eine Möglichkeit ebenso Fuss zu fassen.

 

Stattfinden soll das Atelier zukünftig 2x monatlich an einem Sonntagnachmittag in den Räumlichkeiten der Heitere Fahne. Wann es soweit ist, ist noch ungeklärt …

 

 

Ablauf Atelier

10.30-14.00 Möglichkeit in der Heitere Fahne zu frühstücken (individuelle Reservation)

14.00 Atelier «Wo der Regenbogen aufhört» öffnet seine Türen

14.00-16.00 Kreatives Arbeiten an der Sargkunst (oder auch Urne??) und an den Beigaben, die auf den Sarg kommen –> dies um in einen Prozess zu kommen

16.00-18.00 Input und/oder Auseinandersetzung mit Schwerpunkt: Eingeladen werden bspw. Pfarrpersonen, Jurist*innen, Künstler*innen, Bestatter*innen, Philosoph*innen etc. -> dies zur vertieften Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema (Testament schreiben, Nachruf verfassen, Was kommt nach dem Tod, wie gehen wir mit Schicksalsschlägen um etc.)

 

Trauerfeiern

Ziel ist es mit höchster Achtsamkeit und grossem Raum für Trauer, aber auch einer Prise Heiterkeit eine Verabschiedung zu ermöglichen, die ein gutes Gefühl hinterlässt. In Würde für die, die gehen, aber auch als Erinnerung, für die die bleiben. Um auch Kraft daraus tanken zu können. Wir möchten Trauerfeiern organisieren und Menschen in diesem Moment des Übergangs begleiten, ob in der Heitere Fahne oder an einem anderen schönen Ort, auch in der Natur. 

 

 

Das Fest zum Ende des Lebens soll an einem schönen Ort und in einem dafür würdigen Raum sattfinden, unter Berücksichtigung der Wünsche der Verstorbenen, aber auch der Hinterbliebenen. Wichtig ist uns dabei die Schlichtheit und die grosse Präsenz der Achtsamkeit, die für einen so besonderen Moment unerlässlich ist.

Ohne dabei Hascherei zu betreiben, aber auch ohne sich in seinem Menschsein mit all den damit verbundenen Gefühlen der Trauer verstecken zu müssen. Sich zeigen zu dürfen, wie man ist – die Heitere Stimmung eben.

 

Heutzutage stimmt der Kirchengang für viele nicht mehr. Wir möchten mit dem Heitere Abschied eine ergänzende Alternative ermöglichen, ohne dabei, biografisches und kulturell erworbenes Dasein wegzudrücken, das eine zu bejahen und das andere zu verurteilen. Sondern eine Verbindung herzustellen, zwischen den grossen Fragen, die im Zusammenhang mit dem Tod kommen.

 

Events/Öffentlichkeitsarbeit

Mittels Veranstaltungen, die sich dem Thema «Tod» annehmen, möchten wir den gesellschaftlichen Austausch darüber anregen und damit den Tod näher ans Leben holen.

Erfreulich ist auch ein vermehrter Austausch der bestehenden Angebote und involvierten Umsetzungsstellen. Wir wünschen uns eine kreative, beherzte und sinnliche Auseinandersetzung und möchten dazu Plattformen neu kreieren oder auch bei bestehenden Formaten/Aktionen partizipieren.

 

Möge der Tod uns das Leben bereichern. 

 

Die vier Pfeiler des Projekts 

 

1.            Produktion Heitere Sarg 

  • Produktion des Sarges 
     

2.           Atelier Heitere Sarg

  • Auseinandersetzung mit dem Thema Tod, gemeinsam und auch persönlich 

  • Fachpersonen erzählen von ihren Erfahrungen 

  • Selbst an einem Heitere Sarg gestalten 

  • Auseinandersetzung mit dem Lebensende 

  • Uns über Vorgänge und Abläufe rund um das Sterben und den Tod austauschen 

  • soziale, juristische und gesellschaftliche Fragen rund um den Tod bespreche 

  • Menschen an bestehende Fachstellen vermitteln oder auch persönlich beraten und begleiten 

 

3.           Trauerfeiern  

  • Wir organisieren Trauerfeiern und begleiten euch in diesem Moment des Übergangs, ob in der Heitere Fahne oder an einem anderen schönen Ort, auch in der Natur. 

  • Aufgleisen und Organisieren eines Festes des Übergangs gemeinsam mit den Hinterbliebenen. 

 

4.           Öffentlichkeitsarbeit 

  • Das Thema Lebensende kreativ, leidenschaftlich und würdevoll in die Gesellschaft tragen 

  • Organisation eines Berner Festivals zum Thema Tod 

  • Teilnahme an bestehenden Formaten zum Thema (Aktions Woche «Bärn treit». «Hallo Tod» Festival in Zürich.